Das Schwarze Theater in Prag
Viele meinen, das Schwarze Theater sei eine Prager Erfindung. Das stimmt auch. Hier weitere Infos zum Schwarzen Theater und wie man's zur Urlaubattraktion werden läßt,
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Statt Schwarzes Theater wird manchmal auch das Wort "Schwarzlichttheater" verwendet. Dazu findet man einen Eintrag in Wikipedia, auf den von dem ebenfalls existierenden Lexikoneintrag "Schwarzes Theater" wohl gar nicht gelinkt wird. Was mir wichtig "schien": im Artikel "Schwarzlichttheater" steht, diese Theaterform sei "zweidimensional" , alle Objekte müssten also in der Ebene, am besten in der Nähe des Bühnenrandes bewegt werden. Über diese Bedingung ist bei "Schwarzes Theater" nichts zu lesen.
Schwarzlichttheater verwendet - wie wohl schon der Begriff besagt - ultraviolettes Licht - auch dies keine Bedingung bei "Schwarzem Theater". Wahrscheinlich ist in der Praxis die Abgrenzung so streng nicht: bestimmt gibt es auch Schwarzes Theater, das nicht auf den Einsatz von Fluoreszenz verzichtet, wenn es auch grunsätzlich ohne ultraviolettes Licht auskommt. Und also - insofern we die japanische Puppenspielform, in der nach Wikipedia der Ursprung des Schwarzen Theaters zu suchen ist - mit der Lichtreflexion von Weiss und anderen hellen Farben auskommt, die also strikt auf das lichtabsorbierende Schwarz der Spieler, der "Puppenspieler" angewiesen ist, die also ganz in schwarzen Hintergrund gehüllt sein müssen. So ziehen die japanischen Puppenspieler ihre schwarzen Masken dann erst von ihren Gesichtern, wenn das Publikum durch ihre darstellerische Leistung völlig "absorbiert" ist vom Geschehen im Lichtkanal und die Umgebung vergisst - die Kulisse also keine Rolle mehr spielt.Es könnte also sein, dass sich das paradoxerweise stumme Theater gerade dadurch auszeichnet, dass es zu einem "Hörspiel ohne Worte" werden kann: also zu sogenannter visueller Kommunikation im besten Sinne: statt dass ein Hörspiel Worte verwendet, um den Hörer in ein Geschehen zu verwickeln, benutzt das Schwarze Theater Zeichen: es führt ja keine Simulation von Realität auf, sondern benutzt Symbole. Vielleicht sieht der Zuschauer also nicht einen Stuhl durch die Luft schweben, sondern - wie in einem Traum womöglich - sieht er ein Symbol für einen Stuhl als Zeichen vor sich auftauchen: so wie Buchstaben für Laute stehen, stehen also die bewegten Objekte für gesehenes Geschehen - oder aber für Gehörtes: vielleicht also wird im Zuschauer gar nicht das visuelle Vorstellungsvermögen aktiviert, sondern paradoxwerweise gerade das "orale", nämlich seine innere Stimme, mit der er sich die Symbole "erklärt", die also zu Abkürzungen, Reihen von markanten Details bestimmter "Sätze" werden, z.B. muss sich der Zuschauer mit seiner inneren Stimme "staunend" wie ein Kind sagen: dieser Stuhl gehört zu dem Tisch, gehört also nicht dort unter dieses Dach - wie kann das sein: ah ja, da war die "' weisse Frau' , die muss es gewesen sein. All das könnte frappierende Ähnlichkeiten zur Funktionsweise des menschlichen Denkens während des Träumens haben (wenn auch bekanntlich nur Heilige im Traum Stimmer hören, der normale Traum nur visuell ist) - das Wundern also eher unbewusst erfolgen, im Unterschied zur Zauberkunst. Vielleicht ist das Erlebnis des Schwarzen Theaters also gerade für solche "Erwachsenen" durchaus lohnenswert und überraschend interessant, die sich nicht für Magie und Zauberei und Ähnliches begeistern können. Wenn letzteres der Fall ist, empfiehlt der Verfasser den ihm persönlich "erschienenen" (bekannten) Zauberer ...
Theater in Prag: